Auf den Spuren eines Gemetzels

Am Samstag, 8. Oktober machte sich eine wackere Gruppe von Avianern unter der kundigen Führung von Oberst Hans Ruedi Schaffhauser auf, die Spuren der verheerenden 30’000 blühende Leben kostenden Schlacht um den Hartmannsweilerkopf aus dem 1. Weltkrieg zu erkunden.

Hans Ruedi Schaffhauser verstand es ausgezeichnet, die Strapazen der französischen und deutschen Soldaten und die Sinnlosigkeit des Kampfes nachzuzeichnen. Ein erster Besuch galt dem Soldatenfriedhof und dem hart umkämpften Lingenkopf im Raum des Col du Wettstein, wo allein zwischen Juni und Oktober 1915 10’000 Soldaten ihr Leben gelassen haben. Im unwegsamen, steilen Gelände hatten die auf Befehl des menschenverachtenden Oberkommandos in Paris angreifenden Franzosen keine Chance. Ein Gang durch die noch gut erhaltenen Schützen- und Laufgräben und ein Besuch im kleinen, aber feinen Museum lies die Strapazen und Entbehrungen der Kämpfer auf beiden Seiten nachvollziehen.

Weil der Besuch selbst den Avianern des 21. Jahrhundertst einiges abverlangte, war ein währschaftes Mittagessen in der  Ferme-Auberge Glasborn in Sulzeren höchst willkommen. Ein gutes Glas Elsässer Wein liess trotz der nachvollzogenen Schrecknisse eine gemütliche Stimmung unter guten Kameraden aufkommen.

Gestärkt ging die Fahrt im komfortablen Kleinbus auf das Schlachtfeld des Hartmannsweilerkopfes, wo während des Krieges 30’000 Soldaten umgekommen sind. Eine grosszügig gestaltete und hervorragend gepflegte Gedenkstätte samt dem riesigen Soldatenfriedhof liessen die Ereignisse wieder aufleben. Erstaunlich war, wie viele jüngere Menschen den Ort des Gedenkens und das eindrückliche Mahnmal an einen sinnlosen Krieg auch an diesem Samstag besucht haben.

Den Abschluss der aufrüttelnden Exkursion bildete ein Besuch im Festungs-Stützpunkt Hirzenstein am Südende der Hartmannsweilerkopf-Front, wo dank der guten Beziehungen von Oberst Schaffhauser mit Hilfe von Taschenlampen das Innere der Festung besichtigt werden konnte.

Wer dabei war, hat einen spannenden Tag unter fachkundiger Führung in bester Kameradschaft erlebt. Wer zu Hause blieb, hat viel verpasst.

Hans Peter Laager

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